Ab diesem Moment saßen zwei Stellvertreter jeder Seite auf den Schultern eines Menschenkindes. Ein jeder versuchte, Kontakt zu halten zu dem Kleinen Schatz, und es kam oft vor, dass Übergriffe stattfanden, die durch einen Vertreter verursacht, durch den anderen ausgeglichen wurden. Der Vertreter der Finsternis, ein Teufel, war zuständig für das, was der Mensch tat, während der Vertreter des Lichtes, ein Engel, darauf schaute, was sich im Inneren des Menschen tat. Beide suchten den Menschen in eine Richtung zu ziehen, damit Innen und Außen sich im Menschen selbst zu dem formten, was das ICH genannt wird. Den Schlüssel zu diesem ICH aber hält der Kleine Schatz in seinen Händen, und es führt kein Weg zum ICH, ohne mit ihm in Kontakt zu treten. Dann aber sah die Finsternis, dass sich das, was das Licht zum Leuchten brachte, aufzulösen schien, und lächelte. „Alles, was zu sein scheint, so, wie das Licht, wird sich irgendwann in das auflösen, was ich bin!“ sagte die Finsternis zu sich selbst. „Ich bin auf einen Schein hereingefallen … einen Lichtschein!“ Und so, wie die Finsternis erhalten hatte, was sie nicht wollte, gab sie zurück, was niemand erwartet hatte! Jeden Gedanken und jede Idee begrüßte sie mit einer so intensiven Umarmung, dass jeder Lebensfunke in Gegenwart der Finsternis und Kälte derart schrumpfte, dass nur noch der flüchtige Eindruck eines Lichtscheins zu vernehmen war. In der Folge kam es zu einem Desaster! Das Licht der äußeren Welt diente dem Teufel dazu, die Menschen dazu zu bringen, dort die einzig wahre Wirklichkeit zu suchen und zu finden! Und der Engel schaute in eine innere Finsternis, die es ihm mehr und mehr schwerer machte, seine Aufgabe zu erfüllen! Manchmal saß der Engel weinend auf seiner Schulter, während der Teufel auf der anderen lachte! Mit der ihr eigenen Kälte schlug die Finsternis das Licht in den Menschenkindern klein, um es durch sich selbst zu ersetzen! „Du magst glauben, reich zu sein, während ich das Reich bin!“
Zitat aus „Traumwelten“ – Seite 23 ff.
Kaum einer hat jemals einen wahren „Engel“ oder „Teufel“ gesehen, und doch wirken sie als Wesenheiten einer höheren Ordnung auf unser Leben ein. Beide sind Wesen aus der Materie einer anderen Welt, die wir die „spirituelle Welt“ nennen können. Auf die Welt der uns bekannten „Materie“ bezogen, leben wir in den festen Strukturen und Elementen des Periodensystems der Elemente, während die Wesen der „Höheren Welten“ in Bereichen anzutreffen sind, auf die unser Verständnis von Materialität einfach nicht mehr anwendbar ist.
Genaugenommen beschreibe ich hier den „Fall des geistig, spirituellen Menschen“ ins „Leben der Materie“, wo es ihm fast unmöglich gemacht wird, in seine „eigene Welt“ zurückzukehren! Beide, Engel und Teufel, haben ihre Aufgabe, und sie erfüllen sie. Es spielt nicht wirklich eine Rolle, wer der Bessere ist, auch, wenn der Engel immer häufiger weint, während der Teufel sich einen lacht. Denn während der Teufel auf die Materialität schaut, ist der Engel auf Spiritualität aus … Das eine bedeutet Quantität und das andere Qualität. Glaubt das Teufelchen doch stets an die Macht der Quantität, so weiß der Engel um die Kraft der Qualität und Spiritualität. Kurz: Der Engel weiß deshalb, weil er weiß, dass es unter all den Milliarden Menschen immer wieder Menschen geben wird, die wissen, auch, wenn sie es nicht genau wissen, dass das, was sie auf der Welt der Erde erleben nicht die wahre Wirklichkeit ist, weil es eben nicht die Welt ist, in der sie leben! Diese Menschen haben es nicht leicht, zurückzukehren, weil auch Religionen und spirituelle Lehren vom Teufel derart degeneriert wurden, dass sie in ihrer Ursprünglichkeit kaum mehr zu erkennen sind.
Denken wir hier nur an die Übersetzung der „Bibel“ durch Martin Luther! Ihm diente zur Übersetzung des Neuen Testaments eine griechische Vorlage, die möglicherweise aus dem hebräischen übersetzt wurde, die eine sehr mächtige Sprache ist, weil es viele Bedeutungen für ein und denselben Gegenstand gibt. Doch, stimmte die griechische Vorlage, und kannte sich der Grieche so genau mit dem Christentum aus, dass er genau wusste, was in der hebräischen Vorlage ausgesagt werden sollte? Es gibt Bibeln, in denen am Anfang steht: „Am Anfang stand das Wort, und das Wort stand bei Gott!“. Dann wieder lesen wir: „Am Anfang war das Licht, und das Licht stand bei Gott!“ Wohl können Worte gleich dem Licht sind, dann, wenn sie etwas zu erhellen vermögen, was bisher in Dunkelheit lag, aber bringt das Licht gleichermaßen Worte hervor, die das zu beschreiben vermögen, was ihnen als Licht vorausging? Steht das „Wort“ für die objektive Vernunft Gottes, so, wie das Licht für die Liebe oder das Bewusstsein stehen könnte? Wenn das aber so sein sollte, dann haben wir ein riesiges Problem zu lösen: Welche Übersetzung ist richtig?
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Nach über zweitausend Jahren wagen es selbst heute noch Leute, die Bibel so zu „aktualisieren“, dass der heute lebende Mensch fähig und bereit ist, an einen Gott und eine Welt zu glauben, an die der Mensch glauben kann, weil alles so geschrieben wurde, dass jeder es verstehen kann, der des Lesens fähig und bereit ist, dem Sinn der Worte zu folgen. Schauen wir aber einmal hinter die Kulissen, so haben wir den einmaligen und unbegreiflichen Gott zu einem „Konzept“ gemacht, dessen sich der Mensch bedienen kann, braucht er die Hilfe Gottes. Die nackte Wahrheit alles dessen ist die: Nicht wir dienen Gott, sondern er dient uns! Als Galileo erkannte, dass sich die Sonne nicht um die Erde dreht, geriet die Welt der damaligen Religion ins Wanken! Es durfte nicht sein, was nicht sein darf! Mag Galileo auch widerrufen haben, so konnte niemand das Licht dieser Erkenntnis in den Kerker der Finsternis zurücktragen. Der heute lebende Mensch weiß, dass sich die Erde um die Sonne dreht, und doch ist uns bis heute nicht klargeworden, dass sich noch immer alles um uns dreht! Und während sich der bedingte und in der absoluten Subjektivität lebende Mensch durch die christliche Religion voll und ganz bestätigt und sich findet, hat die Religion selbst den Gott, an den sie zu glauben meint, systematisch „ermordet“, wobei sie alle auf die „Liebe und Vergebung Gottes“ hoffen! Weiter könnten wir entfernt von der Wirklichkeit nicht sein!
Mit der „Bibel“ verhält es sich so, wie mit der folgenden Geschichte des Narren Mulla Nasruddin:
Ein Verwandter des Mullas brachte einst ein Huhn mit, das der Mulla sofort zu einer Suppe verarbeitete. Gemeinsam aßen sie die Suppe, wobei noch etwas übrigblieb. Andere Verwandte erfuhren davon und besuchten den Mulla. Um die Leute zu bewirten, verdünnte der Mulla die Suppe mehr und mehr, denn keiner brachte ein weiteres Huhn mit. Am Schluss servierte er seinen Verwandten nur noch warmes Wasser! „Was ist denn das, Mulla?“ fragten seine Verwandten. Darauf der Mulla: „Das ist die Suppe der Suppe der Suppe des Huhnes, dass mir ein Verwandter geschenkt hat!“
Engel und Teufel stehen aber auch für Ethik und Moral! Während die Moral mehr und mehr dem Werteverfall unterliegt, verliert jeder mehr und mehr den wahren Kontakt zur Ethik! Dabei geht es nicht um „Die Ethik“, weil die weit außerhalb unserer Zugänglichkeit liegt; aber es geht um unsere eigene Ethik, weil diese nicht mehr zur gelebten Moral passt. „Wir machen uns die Welt so, wie sie uns gefällt!“, wobei wir nicht wissen, wie die Welt wirklich ist, weil auch wir nicht wirklich wissen, wer und was wir sind!
Wir glauben heute an die Welt der Maschinen, Computer und Roboter, die uns das Leben leichter machen sollen, auch dann, wenn wir oft an der zugrundeliegenden Technik verzweifeln. Und wir wandeln auf Wegen, die breiter und mächtiger sind, als wir es begreifen können, weil wir selbst davon überzeugt sind, es sei ein schmaler Pfad. So mag der Mensch glauben, dass er einen „Willen“ hat, während Tiere und Pflanzen nur „Triebe“ haben. Aber auch in diesen ist der „Wille“ zu leben, erkennbar. Selbst in den unbelebten Edelsteinen und Edelmetallen findet sich der „Wille“ und die „Macht“ wertvoll zu sein! Glaubte der erste Erfinder einer Maschine auch, genial gewesen zu sein; und hat er dann auch gut von seiner „Innovation“ leben können, so sah er das Ausmaß dessen nicht, was seine „Erfindung“ über Generationen oder Jahrhunderte anrichten würde. So zeigt zum Beispiel das „Trojanische Pferd“ die Bitterkeit der Intelligenz in Form von „List und Tücke“, während nachfolgende Kriege auf die Macht von Maschinen bauten. Dann aber sah die Finsternis, dass sich das, was das Licht zum Leuchten brachte, aufzulösen schien, und lächelte. „Alles, was zu sein scheint, so, wie das Licht, wird sich irgendwann in das auflösen, was ich bin!“ sagte die Finsternis zu sich selbst. „Ich bin auf einen Schein hereingefallen … einen Lichtschein!“ Und so, wie die Finsternis erhalten hatte, was sie nicht wollte, gab sie zurück, was niemand erwartet hatte! Jeden Gedanken und jede Idee begrüßte sie mit einer so intensiven Umarmung, dass jeder Lebensfunke in Gegenwart der Finsternis und Kälte derart schrumpfte, dass nur noch der flüchtige Eindruck eines Lichtscheins zu vernehmen war. War früher der Mensch Herr und Bediener der Maschinen, so hat er sich heute zum „Diener und Sklaven“ gemacht, auch dann, wenn er es wie immer anders sehen mag!
Wer das jetzt nicht glauben mag, für den schalte ich einfach mal für eine Woche den Strom ab! Kochen und Heizen … vergiss es! TV? Licht? Computer und Internet? Kühlschrank? Handy? Geld? Pustekuchen! Nichts geht! Nicht einmal in die „Arbeit“ brauchen wir zu fahren, weil es dort keine „Arbeit“ gibt, die von uns erledigt werden könnte! Alle Maschinen stehen still, weil auch sie keinen Strom haben. Wir würden nicht mehr wissen, was in der Welt geschieht, weil wir nicht mehr begreifen würden, was direkt mit uns und all den uns lieben Menschen geschieht. Viele würden verzweifeln, nicht mehr wissen, was sie tun sollen! Mit dem Abschalten des „Stroms“ übernimmt die „Finsternis“ ihre wahre Macht, weil sie diese schon lange auf uns ausübt, auch dann, wenn wir glauben, „Licht“ und damit „Strom“ zu haben! Und waren wir eben noch „süchtig“ nach dem „großen Leben“, so ersehnen wir nun nichts mehr, als den „Strom“, der unser „Scheinleben“ mit „Licht“ erhellt!
Derzeit lebe ich im Großraum Freiburg im Breisgau. Hier haben sich die Menschen ein neues und einmaliges Hobby zugelegt: Sie werfen sich vor vorbeifahrende Züge! Es sind jene sensiblen Seelen, denen von anderen kein Gehör geschenkt wird, weil sie für die Probleme anderer Menschen nicht die Ohren und das Herz haben, um zu hören, dass es jenen nicht nur schlecht geht, weil die Welt scheinbar „schlecht“ ist, sondern, weil es ihnen schlecht geht, weil sie als Mensch keinen Platz in dieser Welt finden, wo sie ihr wahres Potential entfalten und ausleben können. Als „Linkshänder“ bin ich in eine Welt hineingeboren worden, die von „Rechtshändern“ dominiert wurde. Als ich damals in die Grundschule kam, wurde ich sozusagen durch die Macht und Kraft des „Staates“ vergewaltigt! Mein linker Arm wurde an den Stuhl gebunden, damit ich lerne, mit rechts zu schreiben. War ich vorher ein freundlicher Junge, so musste ich nun mit Emotionen leben, und nicht nur ich, sondern alle andern auch, weil mein Kopf- und Rückengehirn sich nicht so einfach umstellen konnten, um die Synapsen und Querverbindungen herzustellen, damit ich das Schreiben mit Rechts lerne! Eine Möglichkeit zum Lernen durch Nachahmung, die dem Menschen eigen ist, gab es nicht! Mir wurde auch nicht erklärt, warum und wieso etwas mit mir gemacht wurde, weil die gewöhnliche Erziehung sich selbst erklärt. Ich wehrte mich ab diesem Zeitpunkt über Jahre gegen alles und jeden; wurde aggressiv und auch brutal, um den Schmerz auszudrücken, der mir zugefügt wurde. Auch das ist die Macht der Finsternis! Die Masse, die Mehrheit, will und muss sich durchsetzen, wobei genau das auf der Strecke bleibt, von dem jeder glaubt, es leben zu können, weil er glaubt, ein Geburtsrecht darauf zu haben: Die Individualität!